Michèle Duchêne wurde am 2. Dezember 1954 in Foix, der Hauptstadt des französischen Departements Ariège, geboren. Nach ihrem Abschluss an der Gabriel-Fauré-Schule, wo sie einen Bachelor-Abschluss machte, studierte sie fünf Jahre lang Keramik an der Beaux-Arts-Schule in Toulouse. In ihrem Studio in Madrid spezialisierte sie sich auch auf die „Azulejos“ –Technik und restaurierte die ursprünglichen Muster, die für handgefertigte Keramikfliesen typisch waren. 25 Jahre lang arbeitete sie mit Ton und war gleichzeitig in der Werbung und im Grafikdesign beschäftigt.

Im Jahre 2010 begann Michèle Duchêne mit der Arbeit mit Papier. Als Material ermöglichte ihr Papier, viele verschiedene Verwendungsmöglichkeiten zu entdecken, die sie als Bildhauerin ständig erforschen konnte. Die Arbeit mit Ton war im Hinblick auf den Bildhauereiprozess sehr anspruchsvoll. Andererseits war die Arbeit mit Papier (Zeitungen) komfortabler und befreiender. Sie braucht nur Sonne und Wind – die einzigen Elemente, die für die Fertigstellung ihrer Skulpturen notwendig sind. Die Paste aus zerkleinertem und gereinigtem Zeitungspapier malt die Skulpturen in zementgrauer Farbe und verleiht ihnen einen steinernen Look. Allmählich ändert sich jedoch ihr Ausdruck und das Endergebnis ist mehr als beeindruckend.

Es wäre unfair, die Farbe nicht zu erwähnen, die schließlich zur Vervollständigung ihrer Kunstwerke kommt. Sie bestehen aus Hunderten kleiner Papierstücke aus zerrissenen Zeitschriften und Zeitungen, die sorgfältig nach Farben sortiert sind. Michèle Duchêne verwendet sie genauso wie ein Maler seine Palette. Luxuriöse Texturen verleihen ihren Statuen eine bemerkenswerte Präsenz. Die Bemühungen führen zu einer Skulptur, die mit der gleichen evokativen Kraft wie das Gemälde gefüllt ist.

Michèle Duchênes Skulpturen drücken eine entfernte Nostalgie nach Kindheit aus. Diese mysteriösen jungen Frauen, die aussehen, als stammten sie aus einem virtuellen Universum, repräsentieren eine Kombination von Realismus und poetischer Stilisierung.